Als stolze Beitzerin einer neuen Fully-Gummikuh ist es naheliegend, ein bisschen trainiert und ordentlich naiv, auf die Frage hin „Mit dem neuen Bike bist du dieses Mal aber schon bei der TransAlp dabei?“ mit einem klaren „auf jeden Fall“ zu antworten.
Ein paar Wochen später strampel ich also die ersten Kilometer in der Ebene hinter den Jungs her. Die Jungs sind gar nicht mehr soooo jung, dafür aber erfahrene bergauf und bergab Radler, die es sich nicht nehmen lassen jedes Jahr über die Alpen zu biken.
Meine Pluspunkte: Die unglaubliche Motivation, eine gewisse Sturheit und natürlich der Mädchenbonus.
Die vernachlässigten Punkte, die nicht unbedingt für eine 5 Tagetour über die Alpen sprechen, werden mir sobald es bergauf geht bewusst: Ein schweres Bike und zu wenige Trainingskilometer in den Wadln.
Umdrehn ist nicht.
Zwei Tage hatte ich mit mir selbst Mittleid, danach hat die Sturheit gesiegt und es ging im wahrsten Sinne des Wortes bergauf.
Das richtige Essen in den richtigen Abständen hilft enorm, dazu ein freier Kopf, eine beeindrucknede Bergwelt und die richtigen Mitradler, dann arbeiten sich die Beine geduldig die Berge empor.
Zu den Fakten:
Übernachtet wird nicht in der Hütte, sondern unter einem Tarp. Das ist viel schöner, dazu braucht es aber auch mehr Equipment. Ich komme mit einem 30 Liter Rucksack und einer großzügigen Satteltasche gut klar. Besonderen Wert lege ich auf meinen Schlafsack und gehe hier keine Kompromisse ein.
Der Yeti VIB 600 Daunenschlafsack darf mit und bietet auf dieser Tour genügend Temperatur-Reserve – für mich nicht übertrieben, ich habe absolut keine Lust nach einem brutal anstrengendem Tag in der Nacht zu frieren!
Dafür spare ich an meiner Liegematte, die Term-a-Rest Prolite mit 120cm Länge muss reichen. Beim Untergrund für den Schlaf bin ich nicht wählerisch. Mit meinem Rucksack als Kopfkissen kann ich die Liegefläche verlängern.
Außer den Energieriegeln, Powergels, Nüssen und Schokolade habe ich an Essen nichts weiteres dabei. Wir kehren regelmäßig in Hütten um uns mit genügend Kalorien zu versorgen.